Can't keep my eyes from the circling skies, tongue-tied and twisted just an earth-bound misfit, I

Pink Floyd

Die Dunkle Seite der Galaxis

Beobachtete Dunkelnebel  -- Rainer Mannoff

Barnard 33 - Der Pferdekopfnebel steht im Vordergrund des Emmissionsnebels IC434, was seine Erkennung überhaupt erst möglich macht. IC434 reagiert auf H-Beta-Filter.

Für die Sichtbarkeit ist mindestens ein guter Landhimmel erforderlich. "Auf den ersten Blick" auffällig ist eine längliche dunkle Wölbung vor IC434. Nach einiger Zeit lässt sich die Aufhellung innerhalb der Wölbung erkennen, welche den Nebel in "Pferdekopf" und "Pferdehals" trennt. Die besonders guten Bedingungen auf der Edelweißspitze lassen auch Nuancen in der Trennlinie zwischen der Dunklewolke und IC434 (an der Basis des Perdekopfes) beobachten.

                                                Beobachtung/Zeichnung am 18" Dobson ca. 60 Minuten

 

Barnard 50 - Der relativ große und kompakte Nebel lässt sich umgehend identifizieren. Auf den ersten Blick erscheint der Nebel relativ eckig. Vor allem die Ostseite ist durch eine "scharfe" Trennlinie von Nord nach Süd vom Sternfeld abgrenzbar. 

Bei längerer Beobachtung wird, zumindest für die dunkelsten Komponenten eine eher dreieckige Form deutlich. Nach Westen und Süden hin verläuft die Grenze zum Hintergrund fließend. Ca. 20'  Richtung Südwest befindet sich eine weitere, schwächere Nebelkomponente mit einer kleinen dunkleren Bereich.     


Beobachtung/Zeichnung am 25" Dobson ca. 60 Minuten

 

Barnard 72 - Der sehr bekannte Schlangennebel ist eines der häufigsten Fotomotive am Südhimmel. Er befindet sich am oberen Ende der „Pfeife“ im Schlangenträger – man könnte ihn an sich auch den „Pfeifenrauch-Nebel“ nennen.

„Snake nebula“ ist nur eine von vielen Dunkelwolken in dieser Gegend. Entgegen des Eindrucks auf Fotografien bedarf es einen sehr dunklen Himmel zur Identifizierung der Schlangenform. Der Nebel ist  für die Beobchtung lange nicht so markant wie beispielsweise der Tintenklecks Barnard 86 - oder Barnard 68, der sich in direkter Nachbarschaft "zur Schlange" befindet, aber weit weniger interessantere Form hat


Beobachtung/Zeichnung am 25x150mm Fernglas ca. 45 Minuten

 

Barnard 86 – der Tintenklecks oder „Ink Spot“ – bei 180-facher Vergrößerung im 24“. Mit ca. 5’ ein sehr kleiner, aber vor dem Hintergrund der extrem hellen Sternwolke sehr kontrastreicher und strukturierter Nebel. Deutlich schwieriger ist die Lokalisierung der Ausläufer im Bereich des ebenso kleinen Sternhaufens NGC 6520. Dieser Bereich nahm ca. die Hälfte der gesamten Beobchtungszeit ein.

B86 liegt knapp nördlich von „Baades Fenster“ im Schützen.

Beobachtung/Zeichnung am 24“ Dobson ca. 60 Minuten

 

Barnard 142 / 143  

Barnard 143
(oben) ist nach Westen sehr deutlich abgegrenzt. Die "Fühler" sind umgehend sichtbar und markant  vom Sternfeld zu trennen, ebenso die dazwischen liegende "Wand". Nach Osten hin wird der Nebel "heller" und geht mehr und mehr in den Himmelshintergrund über. Die dargestellte Begrenzung der schwachen nordöstlichen Bereiche würde ich als wage bezeichnen.

Barnard 142 ist der südlichere Nebel und ist weniger markant als Barnard 143. In B142 gibt es nur wenige "rabenschwarze" Stellen an den südlichen Rändern und im Zentrum. Der Rest ist weniger deutlich, das nordöstliche Ende ist nur schwer zu bestimmen.

                                                Beobachtung/Zeichnung am 18“ Dobson ca. 60 Minuten

 

Barnard 146Der Nebel ist neben dem 7mag hellen Stern HD190429 schnell auszumachen. Eine deutliche Begrenzung hat der NO-Rand  in Richtung Stern, hier wirkt der Nebel auch am Intensivsten. Schwache Ausläufer nach SO. Die Grenze der westlichen Ausläufer ist für mich nicht greifbar, die Darstellung ist wage. Auffällig ist ein Halo um den Stern - eine Reflexion durch den hier vorhandenen Staub?

Beobachtung/Zeichnung am 16“ Dobson ca. 30 Minuten

 

Barnard 343Der relativ große Nebel  im hellen Sternfeld westlich von Gamma Cygnis ist schnell ausgemacht. Sehr deutliche Abgrenzung nach O und S, ebenso NO und SW. B343 wirkt fast rechteckig. Nach NW wird der Nebel schwächer, darin wenige schwer zu lokalisierende Stellen mit der Intensität des "Hauptkörpers". Der Übergang in das Sternfeld ist hier fließend, für mich nicht greifbar.

Beobachtung/Zeichnung am 16“ Dobson ca. 45 Minuten

 

Barnard 347Schwierig. Der Nebel ist weit weniger markant, als es Fotografien vermuten lassen. Das Aufsuchen innerhalb des großen Emmissionsnebelgebiets IC1318 bei Gamma Cygni wird durch die auffällige Sterngruppe im NO erleichtert. B347 wirkt wie ein "kurzer dicker Strich" von NO nach SW, kleine Ausbuchtung nach S. Nach SW diffus in das Sternfeld übergehend.

Beobachtung/Zeichnung am 16“ Dobson ca. 30 Minuten

 

Beim „Kohlensack“ stellt man sich eine riesige Dunkelwolke in der Form eines nach unten zugebundenen Kohlensackes vor. Das dachte ich auch - es ist aber nicht so. Der Kohlensack ist eine (aufgrund des Aufwands unglückliche) Anhäufung schier unzähliger kleiner Dunkelnebel! Für nur einen Abend viel zu viel Staub, um ihn vollständig erfassen zu können.

Zur Detailabbildung ist eine Vorlage mit bereits gedruckten Sternenpositionen meines Erachtens unbedingt erforderlich.

Beobachtung/Zeichnung am 25x150 Fernglas ca. 4 Stunden (2 Abende)

 

M16 - der Adlernebel   beherbergt eine der bekanntesten Dunkelstrukturen der Galaxis: Die Säulen der Schöpfung oder „Pillars of Creation“. Den Namen geben sehr junge Sterne vor allen in den „Köpfen“ der Säulen.

Visuell erfordert die Sichtung einen sehr guten Himmel. Dank des hellen Hintergrunds ist mit etwas Öffnung ;-) auch die Staubbrücke zwischen den beiden deutlichsten Säulen rechts im Bild sichtbar. Die im Bild linke Säule hingegen ist im „Wurzelbereich“ nur sehr schwer identifizierbar.

Beobachtung/Zeichnung am 24“ Dobson ca. 75 Minuten

 

Sandqvist 141-3-5  -   Relativ unbekannt, aber eine sehr markante und große Struktur. Die Dunkelwolke  im Sternbild Fliege (Musca) zieht sich wie eine Zigarre über ca. 2 Grad. Am unteren Ende steht der Kugelsternhaufen NGC 4372.


Beobachtung/Zeichnung am 25x150mm Fernglas ca. 60 Minuten